Tonerpulver – Infos über die Anwendung und Funktion
Toner ist ein sehr feines Pulver, dessen Verhalten an eine Flüssigkeit erinnert und besteht aus 5–30 ?m großen rundlichen Teilchen aus Harz oder Wachs – um das Tonerpulver / Tonerstaub auf Papier fixieren zu können, Farbpigmenten – um einen gewünschten Farbeindruck zu erzielen und geringe Mengen Hilfstoffen wie zum Beispiel amorphes Siliziumdioxid – als Trennmittel.
Tonerpulver ist in seinen Eigenschaften stets auf einen bestimmten Gerätetyp abgestimmt und die Laserdrucker Geräte reagieren auf falschen oder minderwertiges Tonerpulver heftiger als Tintenstrahldrucker auf nicht geeignete Tinte. Stimmt z. B. der Aufschmelzpunkt nicht genau, dann kommt es entweder zu einem verschmieren der Fixiereinheit oder im schlimmsten Fall, zu einem vollständigen verkleben im Inneren des Druckers.
Bei korrekter Lagerung hat Tonerpulver kein Verfallsdatum, neigt jedoch dazu Feuchtigkeit zu binden. Insbesondere bei größeren Geräten mit Nachfülltoner kann dies bei längeren Standzeiten problematisch werden.
Warum Tonerpulver keine Tinte ist
Obwohl Tonerpulver für das menschliche Auge wie eine Flüssigkeit anmutet, handelt es sich in Wirklichkeit um ein sehr feines Pulver, dessen einzelne Partikel nur 5 bis 30 Mikrometer groß sind. Dem winzigen Umfang seiner Teilchen verdankt das Tonerpulver die Fließfähigkeit. In der Natur kommt Tonerpulver nicht vor – es ist ein Kunstprodukt aus synthetischem Harz, chemischen Zusätzen und farbgebenden Stoffen. Die speziellen Rohstoffe, aus denen sich das Tonerpulver zusammensetzt, werden sorgfältig gewogen, nach bestimmter Rezeptur dosiert und in einem modernen Hochgeschwindigkeitsblender vermischt. Das Ergebnis ist aber noch lange nicht das Tonerpulver oder Tonerstaub genannt, das man im Handel erwerben kann, denn auf dem Weg zum Tonerpulver muss das Material behutsam ausgeformt, gekühlt und schließlich gemahlen werden.
Unmittelbar im Anschluss findet der besonders wichtige Produktionsschritt der Sichtung statt, in dessen Verlauf allzu feine Partikel aus dem Tonerpulver aussortiert werden – sie würden sonst während des Druckvorgangs zu störenden Verschmutzungen auf Drucken und Geräten führen. Nach einem letzten Beschichtungsprozess wird das vollständig gemischte Tonerpulver noch einmal gründlich gesiebt, um mögliche Anhäufungen auszuscheiden. Jetzt erst kann das Tonerpulver / Tonerstaub gleichmäßig in die entsprechenden Tonerkartuschen abgefüllt und als Endprodukt an den Handel ausgeliefert werden. Steckt das Tonerpulver dann erst in Form von Tonerkartuschen im Gerät, kann das Drucken beginnen: Das Tonerpulver wird durch elektrische Impulse auf das gewählte Substrat übertragen und dann mithilfe einer Heizwalze fixiert. Wärme ist übrigens auch die einzige Möglichkeit, Tonerpulver wieder zu von seinem Bedruckstoff zu lösen – Wasser hilft dagegen nicht.
Anforderungen und Einsatz von Tonerpulver
Als Johannes Gutenberg im 15. Jahrhundert mittels einiger beweglicher Metallplatten ein Gemisch aus Leinölfirnis und Ruß zu Papier brachte, löste er damit einen geschichtsträchtigen Begeisterungssturm aus, der bis heute anhält. Auch wenn Experten nicht müde werden, die hohe Qualität seiner frühen Drucke zu loben, darf man mit einiger Sicherheit behaupten: Moderne Toner und Druckerpatronen haben es nicht so leicht, denn die Drucktechnik ist rasant vorangeschritten und die Anforderungen an ihn sind um ein Vielfaches höher als an das übel riechende Eigenfabrikat des Mainzer Kaufmannssohns. Moderne Tonerkartuschen sollten in der Lage sein, jede Nuance von tiefstem Schwarz bis hin zu zartestem Grau klar und ohne Unsauberkeiten darzustellen. Gleichzeitig sollten sie jedoch möglichst wenig Toner auf den Druckträger abgeben und auf einer Vielzahl von Materialien haften, ohne das Drucksystem selbst zu verschmutzen. Solange das Tonerpulver in den Tonerkartuschen auf seinen Einsatz wartet, darf es seine flüssige Konsistenz nicht verlieren, ist er aber einmal auf den Bedruckstoff gelangt, muss es sich als feuchtigkeitsresistent erweisen und darf unter keinen Umständen verwischen. Dieses hohe Ziel wird nur durch eine ausgeklügelte Tonerpulver-Mischung und viel moderne Technik erreicht.
Welche Arten von Toner gibt es?
Üblicherweise unterscheidet man drei Typen Toner. Am verbreitetsten ist der sogenannte Einkomponententoner, der den großen Vorzug besitzt, als komplette Einheit in einer einzigen Kartusche zu funktionieren. Das schont die Umwelt und die Gesundheit, denn Tonerpulver ist ein für den Menschen schädlicher Stoff – jedenfalls so lange er sich noch nicht mit dem Druckträger verbunden hat. Da der Einkomponententoner nur im Verbund mit einem anspruchsvollen Entwickler funktioniert, der bereits in die Kartusche integriert ist, kostet dieses Modell entsprechend viel Geld. Trotzdem ist es für viele Verbraucher die geeignetste Lösung.
Der Zweikomponententoner arbeitet mit einem separaten Entwickler, der nicht mit dem von ihm getrennten eigentlichen Tonerpulver (Tonerstaub) verbraucht wird. Das spart vordergründig Kosten, allerdings sind Geräte dieser Konstruktion deutlich aufwendiger und damit kostspieliger. Trotzdem kann sich die Konzeption bei größeren Geräten lohnen, weil der Toner nicht auf den Entwickler abgestimmt werden muss und somit erheblich günstiger produziert werden kann.
Die gelegentlich anzutreffende Bezeichnung „Flüssigtoner“ ist sachlich falsch, gemeint ist damit eine Transferflüssigkeit, in der die ungelösten und nicht vermengten Farbpartikel des Tonerpulvers enthalten sind. Diese elektrisch geladenen Teilchen werden von einer bereits belichteten Trommel aufgenommen und müssen im Gegensatz zu den üblichen Ein- und Zweikomponententonern nicht nachträglich fixiert werden. Die Druckqualität fällt bei diesem Verfahren sichtlich höher aus, weil das in den Tonerkartuschen befindliche Tonerpulver zum Teil aus Partikeln besteht, die weniger als 1 Mikrometer groß sind.
So viel filigrane Technik hat ihren Preis, und es verwundert nicht, dass die Folgekosten den Anschaffungspreis eines Druckers oder Kopierers oft deutlich übersteigen. Hinzu kommt, dass in Zeiten harter Preiskämpfe die Hersteller den Einstandspreis ihrer Geräte möglichst niedrig halten wollen und darum eng kalkulieren müssen. Da die Hardwarefabrikanten in der Regel identisch sind mit den Herstellern der Toner, liegt es nahe, die knapp berechneten Grundpreise über einen höheren Verkaufspreis der Verbrauchsmaterialien wie Tonerpulver oder Tonerkartuschen zu kompensieren. Hier kommen die Fremdhersteller ins Spiel, die sich auf den Vertrieb von kompatiblen Tonerpulver und Tonerkartuschen spezialisiert haben und nicht den preis gestalterischen Zwängen des Hardwareverkaufs unterliegen.
Wie gehe ich mit Tonerstaub um?
Tonerpulver ist kein harmloser Stoff so lange er nicht auf dem Papier verschmolzen wurde. Aus diesem Grund darf niemals eine Tonerkartusche geöffnet werden und bei Systemen, bei denen das Tonerpulver / Tonerstaub manuell nachgefüllt wird, ist streng nach Anleitung vorzugehen. Sollte aus welchen Gründen auch immer Tonerpulver verschüttet werden oder ins Freie gelangen, sind folgende Regeln zu beachten:
- Raum eine längere Zeit gut lüften. Tonerpulver hat die Charakteristik von Feinstaub.
- Das verschüttete Tonerpulver auf keinem Fall mit einem Haushaltsstaubsauger aufnehmen. Selbst der Mikrofilter kann die Partikel nicht halten, der Staubsauger verteilt diese nur im Raum und kann ein hochexplosives Staubgemisch erzeugen!
- Den Tonerstaub mit einer Pflanzensprühflasche befeuchten, sodass dieser klumpt und dann mit einem Lappen und kaltem Wasser abwischen. Auf keinem Fall warmes oder gar heißes Wasser verwenden – dies führt nur dazu, dass sich das Tonerpulver bindet.